Ich liebe den Samstagvormittag. Und das nicht nur weil an diesem Tag mein Wecker aus bleibt. Den brauche ich auch gar nicht. Denn meistens wache ich voller Vorfreude sowieso früh genug auf.
Vorfreude? Klar, denn ich treffe meine Freundinnen in unserem Lieblingslokal zum Kaffee und zum Plaudern. Unser Lieblingslokal ist aber leider auch das Lieblingslokal vieler anderer und ohne Reservierung gibt es keine Chance auf einen Tisch. Eines Tages – warum auch immer – haben wir auf die Reservierung vergessen. Da stehen wir nun mit unserer Vorfreude, aber leider ohne Tisch.
Was tut moderne Frau in dieser Situation? Sie googelt.
Neben ein paar bekannten Ergebnissen mit genauso bekannten Ausschließungsgründen, finden wir auch drei Vorschläge, die nah genug sind und die wir alle noch nicht kennen.
Erstes Ergebnis angeklickt – ach du lieber Himmel, nach der Adresse folgt ein Roman über die Geschichte des Lokals. Nach beherztem Scrollen finden wir ganz unten drei Bilder – alle sehr dunkel vom leeren Lokal. Nein, danke! Die zweite Seite wirkt auf den ersten Blick recht vielversprechend. Doch das Menü lässt sich nicht anklicken und damit nicht die genaue Adresse aufrufen.
Die dritte Website öffnet mit drei hellen Bildern, alles Ausschnitte – sogenannte Sneek Peaks – von Leckereien, verführerisch duftendem Kaffee und einem gemütlichen Tisch vor dem Hintergrund eines gut besuchten Lokals.
Darunter die Aufforderung: Lass dich von unseren Frühstücksleckereien verführen….
Oh, yes! Nicht schwer zu erraten, wofür wir uns entscheiden. 😉
Täglich fallen unzählige solcher Entscheidungen mit Hilfe des Internets.
Doch leider schaffen es viele lokale Unternehmen nicht, die Menschen auch im Internet zu überzeugen – und damit meine ich nicht nur Cafés.
Dabei kann eine gute Website nicht nur Kund:innen anlocken, sondern dir auch eine ganze Menge Arbeit ersparen. In diesem Artikel habe ich für dich zusammengefasst, was eine 1a Website braucht, damit sie auch wirklich für dich arbeitet.
Die technischen Voraussetzungen einer Website
Puh, die Technik!😱
Wenn dir allein von dem Begriff schon das Grausen kommt, kann ich dich beruhigen. Die technische Seite ist die, die du am einfachsten erledigt bekommst. Homepage-Baukasten gibt es längst nicht mehr nur bei Wix, Jimdo, WordPress.com, etc. sondern auch bei den meisten größeren Providern. Aber auch ein selbst gehostetes WordPress ist keine Hexerei. Bevor du dich für ein System entscheidest, teste ausgiebig die Funktionen, die du brauchst (oder die du haben möchtest), denn zur Technik gibt es eigentlich nur eines zu sagen: Sie MUSS reibungslos funktionieren.
Usability – ein gutes Erlebnis für deine Nutzer:innen
Da wäre zuerst einmal die Ladezeit
Hast du schon einmal dem Popcorn in der Microwelle beim Aufpoppen zugehört? Erst einmal passiert gar nichts, dann fangen einzelne Körner an und kurz danach schießt es in der Microwelle wie verrückt. Genauso kannst du dir auch die Absprünge von Interessent:innen vorstellen, während eine Website ladet. Zwei Sekunden (fast) nichts – dann hie und da ein „popp“ – und nach drei Sekunden geht die Post ab. Die Leute springen scharenweise ab und sehen sich anderswo um.
Du hast also drei Sekunden. Maximal!
Das tut weh, nicht wahr? Besonders, wenn man bedenkt, dass ein großer Teil der Anfragen mobil gestellt wird, denn das Smartphone braucht noch einen Tick länger als der PC zuhause.
Für dich heißt das: Vermeide alles, was das Laden deiner Website verzögert! Die größten Übertäter sind oft Bilder und Grafiken – vor allem dann, wenn du sie vorm oder beim Hochladen nicht verkleinerst. Das betrifft alle drei Bereiche, Bildgröße, Dateigröße und Auflösung. Wenn du nicht Gimp oder Photoshop nutzt, kannst du das auch über Onlinetools wie https://www.iloveimg.com/de oder https://shortpixel.com/ erledigen, bevor du deine Websitebilder hochlädst. Je nach dem, für welches System du dich entschieden hast, kannst du auch Plugins nutzen, die deine Bilder direkt beim Hochladen auf deine Website verkleinern. Super funktioniert das bei WordPress. Aber Achtung! Jedes zusätzliche Plugin kostet dich auch ein bisschen Ladezeit.
Funktioniert auch auf Tablet und Smartphone
Müssen wir da drüber wirklich noch reden?
Leider! Denn ob du es glaubst oder nicht, es gibt noch eine ganze Menge Websites, die sich nicht ans Handy anpassen. Entweder ist alles zu klein oder zu groß oder – worst case – lässt sich nicht klicken. Fakt ist aber:
Für dich heißt das Zauberwort „RESPONSIVE“. Wo auch immer du das in deiner Verwaltungsoberfläche liest, klick es!
Bei Google & Co angezeigt
Da wird es schon ein bisschen schwieriger. Aber erst einmal von Anfang an:
Warum ist Google so wichtig?
Wenn du Social Media gut machst, wirst du zwar wahrgenommen und in den aller-aller-besten Fällen wird der Link zu deiner Website auch geklickt, aber – wir beide wissen – dafür musst du schon eine ganze Menge tun.
Mit Ausnahme von Pinterest und YouTube sind die meisten Social Media Plattformen keine Suchmaschinen. Wenn die Menschen etwas suchen, machen sie das hauptsächlich auf Google und dort fast nur auf Seite Eins.
Dein logisches Ziel sind also die Top 10 Platzierungen zu deinen Themen. Dafür brauchst du Inhalte, die Google genau diesen Themen zuordnen kann. Google scannt deine Seiten nach Begriffen, die zu den Suchanfragen der Menschen passen, den sogenannten Keywords. Deshalb ist ein wichtiger Punkt für dich, dass du diese herausfindest und auch verwendest.
Eines der Tools, das ich dafür auch selbst nutze, ist Ubersuggest. In der kostenlosen Variante hast du täglich drei Abfragen, da kannst du einfach einmal ausprobieren. Aber auch die Google-Suche selbst gibt dir mit den automatischen Vorschlägen beim Eintippen (bzw. ganz unten auf der Seite) schon Anhaltspunkte, die du sammeln kannst.
Was tun mit den Keywords
Ich will dich hier nicht mit Suchmaschinen-Optimierungs-Maßnahmen überfordern, schließlich soll das ein Überblick sein und SEO (Suchmaschinenoptimierung) kann alleine ganze Blogs füllen. Ein bisschen davon brauchst du aber unbedingt.
Mit der Keyword-Recherche findest du heraus, wonach die Menschen suchen und welche Fragen sie haben. Darauf kannst du mit deinem Content, speziell in deinen Blogbeiträgen eingehen. Du siehst, Keywordrecherche ist eigentlich Contentplanung – ein bisschen zumindest. 😉
Die richtigen Information an der richtigen Stelle
Mach es deinen Besucher:innen nicht unnötig schwer! Eine gute Website muss selbsterklärend sein und vorhersehbar. Ich weiß, Vorhersehbarkeit klingt nicht so prickelnd, aber wir Menschen sind „Gewohnheitstiere“. Besucher:innen kommen nicht auf deine Website, um nach dem Menü zu suchen oder jede einzelne Seite durchzuklicken, bis sie finden, wonach sie suchen.
Heb dir deine Kreativität auf, du kannst sie in anderen Bereichen deiner Website viel wirkungsvoller einsetzen. Oberstes Gebot für deine Website ist, dass deine Besucher:innen alle relevanten Informationen super einfach finden und gleich direkt verwenden können.
Wenn du eine gute Website willst, solltest du das beachten:
- Wichtige Website Informationen gehören in den Vordergrund – gerne auch mehrmals
- Platziere die Navigation gut sichtbar und dort, wo man sie erwartet – oben oder in der Sidebar links
- Verwende klare Bezeichnungen für die Navigationspunkte
- Verwende oder verlinke einen Routenplaner
- Mach es deinen Besucher:innen einfach, mit dir Kontakt aufzunehmen –Kontaktformular, Link in der E-Mail Adresse, klickbare (wählbare) Telefonnummer, …
- Verwende ein Online Buchungstool für Termine
- Halte deine wichtigen Website Informationen aktuell
Wird deine Website wiedererkannt?
Deine Besucher:innen sind auf der Suche nach Lösungen und Antworten. Wenn sie die Spur aufnehmen, die zu dir und deinen hilfreichen Inhalten führt, verknüpfen sie dich automatisch mit diesem Thema. Okay, vielleicht nicht beim ersten Mal. Umso wichtiger ist, dass sie dich beim Wiederkommen erkennen.
Mach klar, wer du bist und welche Angebote du hast. Das ist selbstverständlich, sagst du? Würde man meinen.
Aber denk bitte auch daran, dass die wenigsten direkt auf der Startseite deiner Website einsteigen und dass bei kleineren Displays auch der angezeigte Ausschnitt deiner Website kleiner ist.
Nicht nur das Logo repräsentiert dein Business und macht es wiedererkennbar. Deine Farben, Design, Typografie, Grafik und vor allem deine Sprache und dein Stil machen dich unverkennbar, wenn sie immer und überall gleich sind – auch in deinen Offline Werbemitteln.
Vertrauen aufbauen
Mit jedem Stück Content, den du im Internet veröffentlichst, ladest du deine Interessent:innen zu einem Gespräch ein. Oft fühlt sich das wie ein Monolog an. Doch wenn viele auch nur stumm mitlesen, heißt das nicht, dass sie sich nicht für dich und dein Angebot interessieren. Manchmal braucht es Zeit, bis deine Leser:innen dir und deinen Worten genug vertrauen, manche bleiben auch immer im Hintergrund. Deine Aufgabe ist es, ihre (möglichen) Fragen trotzdem zu beantworten und ihr Vertrauen zu gewinnen. Das schaffst du nicht, wenn du auf deiner Website nur deine Angebote auflistest.
Hier kommt die Kreativität ins Spiel, die du vorher beim Thema Nutzer:innenerlebnis, besonders bei der Navigation ins Aus schieben musstest. Alles, was ausschlaggebend für eine Kaufentscheidung, oder zumindest einen weiteren Kontakt sein könnte, ist erlaubt.
Erklärvideos, Blog, Checklisten, Anleitungen, Empfehlungen deiner Kund:innen, FAQs, Newsletter,… Probiere aus, was zu deinen Interessent:innen passt! Noch besser: Finde es mit der Persona Methode heraus! Wie das geht, liest du in diesem Artikel über deine Wunschkund:in.
Wenn du das gut machst, kommen deine Interessent:innen auch zu dir, um den Dialog fortzusetzen und mit einem Kauf abzuschließen.
Verkaufen mit der Website
Machen wir uns nichts vor! Weder du noch ich können es uns leisten, Zeit und Energie in eine wunderschöne Website mit tollen Blogbeiträgen und allem Pipapo zu stecken, wenn da nichts zurückkommt. Deshalb musst du dir auch Gedanken über das Marketing deiner 1a Website machen.
Die drei Big Player für ein funktionierendes Marketing auf der Website sind:
1. Leite Besucher:innen durch die Customer Journey
Viele Unternehmer:innen investieren eine Menge Geld in SEO und Google Adwords, damit sie in den Suchergebnissen ganz weit oben sind. Das „Gefunden werden“ ist unbestritten ein wichtiger Schritt und wenn dann noch jemand auf den Link klickt und auf deine Website kommt, ist das großartig. Aber leider sind Besucher:innen genauso schnell wieder weg, wie sie gekommen sind.
Du hast nur den ersten Eindruck lang Zeit, Besucher:innen davon zu überzeugen, dass sie auf deiner Website genau das finden, was sie suchen. Idealerweise entdecken sie dabei etwas super Interessantes, auf das sie gleich klicken können. Die Reise beginnt.
Eine durchgängige Navigation ist die allererste Voraussetzung, aber längst noch nicht alles, was für eine gelungene Reise durch deine Website notwendig ist. Deine BesucherInnen müssen nicht alles sehen, aber was sie sehen, sollte sie dazu bringen, weiterzuklicken.
2. Sei einzigartig! – auch auf deiner Website
Vielleicht sagt dir der Begriff „USP“ etwas. Er bedeutet so viel wie „einzigartiges Verkaufsversprechen“ und ist der Zauberspruch dafür, dass du dich mit deinem Angebot aus der großen Menge von Anbietern im Internet heraushebst.
Ich liebe das Internet. Aber Verkaufen ist damit viel einfacher und gleichzeitig unendlich schwieriger geworden. Was ich damit meine: Du erreichst mit dem Internet so viel mehr Menschen und kannst weit über deine Region hinaus verkaufen. Das gilt aber auch für alle anderen. Der Mitbewerb ist viel größer als in dem begrenzten regionalen Radius, in dem du offline arbeiten kannst – und auch vielseitiger. Mitunter hast du es mit Mitanbieter:innen wie Amazon zu tun. Gerade, deshalb ist es notwendig, dass du deine Spezialisierung genau herausarbeitest und dich positionierst.
3. Zeig deinen Nutzen
Menschen kaufen bei dir, wenn sie erkennen, dass ihnen dein Angebot nützt. Du kannst der:die beste Hundetrainer:in auf diesem Planeten sein. Wenn ich keinen Hund oder überhaupt keinen Kontakt zu einem Hund habe, interessiert mich dein Angebot nicht, auch nicht, wenn du meinst, es könnte meine Persönlichkeit formen. Es ist nämlich piepegal, wie cool du dein Angebot findest.
Leider wissen wir oft, wie bereichernd wir für so manche sein könnten. Was zählt, ist nur, ob die Menschen das auch so sehen.
Du könntest argumentieren, dass Menschen oft Dinge kaufen, die sie nicht brauchen. Doch das stimmt so nicht. Die tollen neuen Sneaker von Hogan bringen mein Herz zum Hüpfen und der süße Fascinator lässt mich bei der nächsten Tea-Party bei meinen Freunden fühlen, als wäre ich die Queen höchstpersönlich.
Du siehst, der Kund:innennutzen muss nicht immer super funktionell sein. Im Gegenteil, Menschen kaufen keine Produkte, Menschen kaufen Emotionen. Wenn du mehr darüber lesen willst, lege ich dir meinen Artikel über den Kund:innennutzen ans Herz. Du wirst überrascht sein, worum es in Wahrheit geht.
Zurück zur 1a Website – ihre Hauptaufgabe liegt also darin, den Nutzen deines Angebotes für deine Besucher:innen sichtbar und vor allem emotional erlebbar zu machen.
Das Wichtigste für deine Website auf den Punkt gebracht
Täglich fallen Entscheidungen im Internet – für oder gegen ein Unternehmen, für oder gegen ein Angebot. Nicht immer würden wir „im realen Leben“ genauso entscheiden, aber oft gibt es keine zweite Chance.
Ich habe eine Checkliste für dich erstellt, mit der du herausfinden kannst, ob deine Website schon 1a ist. Du kannst sie hier schnell und kostenlos herunterladen.
Wenn du sie toll findest (davon bin ich überzeugt) und du noch mehr Tipps von mir bekommen möchtest, melde dich hier für meinen Newsletter an!
Falls deine Website den einen oder anderen Punkt nicht erfüllt, schau dir doch einmal mein Website Content-Optimierungs-Angebot an! 😉
Kornelia von E-deenreich
PS.: Möchtest du noch gerne wissen, wie die Geschichte mit unserem Lokalwechsel ausgeht?
Das „neue“ Café erfüllt alles, was es im Internet versprochen hat. Wir sind begeistert und haben eine neue Samstag-Vormittags-Location.